Veuve Clicquot – Wenn Champagner zur Vollendung wird

Veuve Clicquot – Wenn Champagner zur Vollendung wird

Seit über 250 Jahren steht Veuve Clicquot für Exzellenz. Die ikonische gelbe Etikette ist heute weltweit ein Symbol für Prestige und Raffinesse – ein Blick zurück auf eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte.

Veuve Clicquot: Porträt einer außergewöhnlichen Frau

Um die einzigartige Identität von Veuve Clicquot zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick auf die bewegte Vergangenheit jener Frau zu werfen, die das Haus maßgeblich prägte.

Die Entstehung einer Legende

Madame Clicquot wurde 1777 in Reims geboren und genoss dank ihrer privilegierten Herkunft eine außergewöhnliche Ausbildung, die für die damalige Zeit ein Akt der Emanzipation war. 1798 heiratete sie François Clicquot, den Sohn des Gründers des bereits 1772 gegründeten Maison Clicquot. An seiner Seite entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Welt des Champagners. Schon damals war das Ziel des Hauses klar formuliert: über die Grenzen Frankreichs hinaus zu einer internationalen Referenz zu werden. Nach dem frühen Tod ihres Mannes im Jahr 1805 übernahm die junge Witwe das Ruder – ein Unterfangen von außerordentlicher Größe, begleitet von zahlreichen Herausforderungen.

Eine Frau, die ihrer Zeit voraus war

Mit Mut und Entschlossenheit übernahm die 27-Jährige die Leitung des Maison de Champagne und wurde damit zu einer der ersten Geschäftsfrauen in einer von Männern dominierten Welt. Ihre Ambitionen machte sie unmissverständlich deutlich: „Ich will meine Marke an die Spitze bringen, von New York bis St. Petersburg.“ Ein Vorhaben, das sie mit Bravour verwirklichte. Rasch wurde der Name Clicquot zum Synonym für höchste Qualität und Exzellenz. Mit unerbittlicher Konsequenz überwachte die junge Witwe alle Schritte der Champagnerherstellung, von der Vinifikation bis zur Assemblage.

Pioniergeist und visionäre Innovationen

Als wahre Wegbereiterin erfand sie 1816 das berühmte Rüttelpult. Damals wurden Champagnerflaschen noch mit Hefesatz verkauft, der ein Dekantieren erforderte. Der Legende nach ließ sie gemeinsam mit ihrem damaligen Kellermeister Antoine Müller einen Küchentisch so umbauen, dass schräg gebohrte Löcher die Flaschen in unterschiedlichen Winkeln aufnahmen. Durch Rotation und Schwerkraft wanderte der Hefesatz allmählich in den Flaschenhals und konnte so beim Dégorgieren entfernt werden.

Der erste Rosé-d'Assemblage

Ein weiterer Meilenstein war 1818 die Kreation des „Rosé d’Assemblage“. Die junge Witwe entschied sich, den Konventionen zu trotzen und dem Champagner einen Anteil Rotwein aus Bouzy beizumischen. Inspiriert vom Charakter des Brut Carte Jaune, entwickelte sich der prickelnde Veuve Clicquot Rosé zu einer ikonischen Cuvée mit verführerischer Fruchtigkeit und Gourmet-Charakter.

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Unternehmerischer Geist als Ursprung eines unschätzbaren Erbes

Mit wegweisenden Entscheidungen prägte Madame Clicquot in wenigen Jahren das Haus und wurde zur „Grande Dame de Champagne“. Neben ihrem Pioniergeist war sie auch eine Meisterin der Kommunikation: Über 100.000 Briefe – das entspricht 7.000 Schreiben pro Jahr – belegen ihr außergewöhnliches Talent für Networking und die Intensität ihres Austauschs. Dieses unbezahlbare Erbe ist heute Teil des Gedächtnisses des Hauses und wird im „Pavillon du Patrimoine Historique“ in Ehren gehalten.  

Ein Marketing, das seiner Zeit voraus war

Auch das charakteristische Erscheinungsbild des Hauses – das leuchtend gelbe Etikett, versehen mit der Signatur „Veuve Clicquot Ponsardin“ – zeugt unmissverständlich vom unternehmerischen Weitblick der Marke. Diese markante Gestaltung ist nicht nur Ausdruck eines ausgeprägten Pioniergeistes, sondern belegt auch das bemerkenswerte Gespür für Markeninszenierung und visuelle Wiedererkennung, das seiner Zeit weit voraus war.

Ein gelbes Etikett wird zur Legende

1877 traf die Maison Clicquot eine wegweisende Marketingentscheidung: Für den britischen Markt wurde ein gelbes Etikett für die Cuvée Dry kreiert. Schon bald baten Kunden und Agenten darum, dieses Merkmal auch für andere Flaschen zu übernehmen. So wurde die legendäre „Carte Jaune“ von Edouard Werlé eingetragen, die mit ihrer dunkleren Nuance den Unterschied zwischen Brut und Dry markierte. Über die Jahre avancierte der Brut-Champagner Carte Jaune zum Markenzeichen von Veuve Clicquot und unterstreicht bis heute die unverwechselbare Identität des Hauses.

Das christliche Symbol des Ankers, das 1798 von Philippe Clicquot ausgewählt wurde und für Hoffnung steht, ziert bis heute die Korken der Champagnerflaschen. Unverändert im Laufe der Jahrhunderte ist der Anker ein bleibendes Erkennungszeichen von Veuve Clicquot.

Ikonische Signatur und zeitlose Klasse

Neben des Etiketts ist auch die Signatur „Veuve Clicquot Ponsardin“ von herausragender Bedeutung. Nach dem Tod ihres Mannes 1805 behielt Madame Clicquot ihren Geburtsnamen bei – ein Ausdruck ihrer Unabhängigkeit. Diese Signatur wurde zum Emblem und schmückt heute jede Flasche aus dem Hause Veuve Clicquot.

Mit ihrem Wagemut und unermüdlichem Exzellenzstreben versteht es das Maison bis heute, sein „unschätzbares Erbe in die Moderne zu tragen“. Während sich das Umfeld wandelt, bleibt die zeitlose Klasse des Champagnerhauses bestehen.

Ein außergewöhnliches Weinbauerbe

Heute gilt das Maison als Inbegriff von Luxus und Exzellenz. Das Maison de Champagne verfügt über ein außergewöhnliches Weingut von 390 Hektar – eines der größten und besten der Champagne. Im Laufe der Jahre entstand so ein einzigartiges Terroir: 86 % der Weinberge von Veuve Clicquot sind als Grands oder Premiers Crus klassifiziert. Die Rebsortenverteilung wird vom Chardonnay (47 %) dominiert, gefolgt von Pinot Noir (36 %) und Pinot Meunier (17 %). Neben den eigenen Weinbergen pflegt die Maison langjährige Partnerschaften mit Winzern aus der Region. Während der geschäftigen Weinlesezeit unterstützen über 1.000 Erntehelfer die Pflege der makellos bewirtschafteten Rebflächen.

Als Vorreiter für nachhaltigen Weinbau ist das Weingut von Veuve Clicquot seit 2014 mit der „Certification Viticulture Durable en Champagne“ ausgezeichnet. 60 % der Rebflächen werden bereits ohne Herbizide bewirtschaftet – mit dem Ziel, diese Zahl weiter zu steigern. Getreu dem Leitsatz „Große Weine entstehen aus großen Trauben“ widmet man sich tagtäglich dem Weinberg, begleitet die Winzer und passt sich dem herausfordernden Klima der Champagne an. Es gilt, jahrhundertealte Traditionen zu bewahren und gleichzeitig mit Innovationskraft neue Wege zu gehen – ein Anspruch, den das Haus mit Bravour erfüllt.

Die Kunst der Assemblage, oder das Herzstück des Veuve-Clicquot-Stils

"Nur eine Qualität – die Beste.“ Mit dieser kompromisslosen Devise machte Madame Clicquot die Qualität zum Leitmotiv des Hauses. Auch heute noch prägt sie das Streben der Champagner-Marke, die bislang von nur elf Kellermeister geleitet wurde. Nach 42 Jahrgangschampagnern übergab Jacques Peters 2009 das Zepter an Dominique Demarville, der 2020 von Didier Mariotti abgelöst wurde. Unter seiner Führung wird der unverkennbare Stil von Veuve Clicquot weitergeführt. Die Grundlage dafür bildet die Kunst der Assemblage aus einer außergewöhnlichen Vielfalt: Über 400 Reserveweine aus 17 verschiedenen Jahrgängen lagern in den Kellern, und jährlich werden 700 bis 800 Grundweine verkostet, um die charakteristischen Assemblagen zu kreieren.

Den Stil bewahren, die Qualität steigern, Kraft und Eleganz vereinen – das sind die Grundpfeiler des Hauses

Erst nach der meisterhaften Komposition dieser „Haute-Couture“-Assemblagen und der zweiten Gärung, bei der die charakteristisch feine Perlage entsteht, beginnt die Reifezeit. In den historischen, über 20 Meter tiefen Kreidekellern von Reims reifen die edlen Flaschen in aller Ruhe – mindestens 30 Monate für nicht-jahrgangsgebundene Champagner, fünf Jahre für Jahrgangschampagner und mindestens sieben Jahre für die prestigeträchtige Cuvée La Grande Dame.

Kraft trifft auf Finesse: Die wichtigsten Kreationen von Veuve Clicquot

Brut, Demi-Sec, Vintage – der Stil von Veuve Clicquot offenbart sich in einer facettenreichen Kollektion, in der jede Cuvée ihre eigene Persönlichkeit bewahrt.

Brut Carte Jaune – Das Flaggschiff

Seit der Gründung 1772 ist der Veuve Clicquot Brut Carte Jaune das Aushängeschild der Maison. Die perfekte Symbiose aus Kraft und Finesse entsteht durch die Dominanz des Pinot Noir und ausgewählter Reserveweine. Jedes Jahr komponiert der Kellermeister einen außergewöhnlichen Champagner mit unverwechselbarem Aromenspiel und samtiger Textur – der Veuve-Clicquot-Stil in Reinkultur.

Extra Brut Extra Old – Ausdruck großer Reserveweine

Diese Premium-Cuvée vereint die kostbarsten Reserveweine der Maison und verkörpert das Streben nach Exzellenz. Extra Brut Extra Old bleibt dem Geist des Brut Carte Jaune treu und entstand unter der Handschrift von Dominique Demarville. Mit einer niedrigen Dosage (3g/l) präsentiert sich dieser Champagner als Komposition von beeindruckender Komplexität und Tiefe.

La Grande Dame – Das Emblem des Hauses

Den krönenden Abschluss bildet dieser außergewöhnliche Vintage Champagner das Symbol des Hauses. Geschaffen von Jacques Peters anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Marke im Jahr 1972, ist eine Hommage an die Clicquot-Witwe. La Grande Dame vereint die bedeutendsten historischen Terroirs der Champagne und erreicht in puncto Komplexität, Reinheit und Eleganz höchste Vollendung. Der exklusive Schaumwein zählt zu den größten Champagnern der Welt und besticht neben seiner Ausnahmequalität auch durch sein charakteristisches, sanft geschwungenes Flaschendesign.

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