Die Rotweine aus Châteauneuf-du-Pape im südlichen Rhône-Tal gehören zu den berühmtesten und begehrtesten Frankreichs.
Die Geschichte
Erste Hinweise auf Weinbau in der Region stammen aus dem 12. Jahrhundert, doch die eigentliche Blütezeit begann mit dem Papsttum in Avignon im 14. Jahrhundert. Die Päpste förderten den Weinbau gezielt, und Legenden zufolge bevorzugte Papst Johannes XXII. die Weine aus dieser Region. Der Name „Châteauneuf-du-Pape“ etablierte sich im 19. Jahrhundert, und 1936 wurde die Appellation als erste AOC Frankreichs anerkannt, maßgeblich initiiert von Baron Pierre Le Roy de Boiseaumarié. Heute umfasst die AOC über 3.100 Hektar Weinberge und zählt zu den bedeutendsten Ursprungsbezeichnungen des Rhône-Tals.
Das Terroir von Châteauneuf-du-Pape
Das Terroir bietet ideale Bedingungen: Das mediterrane Klima mit heißen Sommern und milden Wintern, große, runde Kieselsteine, und kalk- sowie lehmhaltige Unterböden sorgen für tief wurzelnde Reben und konzentrierte Trauben. Die traditionelle „Gobelet“-Erziehung der Reben unterstützt die Nutzung der Wärme und schützt die Pflanzen vor dem Mistral-Wind. Strenge Ertragsbegrenzung, manuelle Lese und häufig biologische oder biodynamische Anbaumethoden sichern höchste Qualität.
Die Rebsorten
Grenache gibt den Ton an
Châteauneuf-du-Pape ist für seine Rebsortenvielfalt bekannt. Dominierend ist die rote Grenache, ergänzt durch Syrah, Mourvèdre und seltenere Sorten wie Muscardin, Vaccarèse und Terret Noir. Weißweine enthalten meist Grenache Blanc, Roussanne, Clairette, Bourboulenc, Picpoul oder Picardin.
Das Geschmacksprofil
So schmecken Châteauneuf-du-Pape-Weine
Châteauneuf-du-Pape-Rotweine präsentieren sich jung fruchtig mit Aromen von Kirschen, Pflaumen und Gewürzen und entwickeln mit 10 bis 20 Jahren Reife komplexe Noten von Tabak, Leder, Trüffel und Dörrobst.
Weiße Châteauneufs überzeugen durch Frische, feine Würze und Aromen von Äpfeln, Zitrus, Honig und Blüten und besitzen ebenfalls Lagerpotenzial.
Die Top-Erzeuger aus Châteauneuf-du-Pape
Zu den renommiertesten Erzeugern zählen Château de Beaucastel, Château La Nerthe, Famille Perrin, Clos des Papes und Tardieu-Laurent.
Château de Beaucastel (Famille Perrin) ist bekannt für seine Cuvée Hommage à Jacques Perrin, die zu großen Teilen aus Mourvèdre besteht und mehrfach mit 100 Parker-Punkten ausgezeichnet wurde. Weißweine werden aus Roussanne erzeugt, geprägt von gelben Früchten, Frische und Saftigkeit.
Die Famille Perrin setzt auf biologischen und biodynamischen Weinbau, den sie seit den 1950er Jahren kontinuierlich ausbaut. Ihr Ansatz basiert auf Respekt vor der Erde und dem Ziel, das volle Potenzial des Terroirs in den Weinen zum Ausdruck zu bringen.
Château La Nerthe ist ein echtes Symbol der Weinregion Châteauneuf-du-Pape und eines der ältesten Weingüter der Appellation. Seit fünf Jahrhunderten verschmelzen ihre Geschichten miteinander und machen das Château La Nerthe zu einem historischen Wahrzeichen der Region.
Clos des Papes, bewirtschaftet seit 1600 von der Familie Avril, gehört zu den traditionsreichsten Weingütern der südlichen Rhône. Auf rund 40 Hektar Rebfläche entstehen nur zwei Weine – Rot und Weiß – die alle zugelassenen Rebsorten enthalten. Besonders bekannt ist der Clos des Papes Châteauneuf-du-Pape Rouge 2010, der 2012 auf Platz vier des „Top 100“-Rankings von Wine Spectator landete.
Tardieu-Laurent verbindet Familienwissen und moderne Önologie. Michel und Michèle Tardieu-Laurent leiten den Betrieb, unterstützt von ihren Kindern Bastien und Camille. Der Ansatz zielt darauf ab, das Terroir detailliert zu verstehen und Weine von höchster Qualität zu erzeugen. Die Cuvées spiegeln die Besonderheiten der Böden wider und vereinen Eleganz, Kraft und Ausdrucksstärke.
Insgesamt verkörpern diese Weingüter die Quintessenz von Châteauneuf-du-Pape: komplexe, langlebige Rot- und Weißweine, die Tradition, Terroir und höchste handwerkliche Sorgfalt vereinen und die internationale Anerkennung der Appellation sichern.
Food-Pairing-Ideen
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