Alles Wissenswerte zum Rosé-Champagner
Ein Blick in die Geschichte
Das Champagnerhaus Ruinart
Die Ursprünge des modernen Rosé Champagners reichen weit in die Vergangenheit zurück. Das illustre Champagnerhaus Ruinart war das erste, das im 18. Jahrhundert einen Rosé-Champagner herstellte. Damals bezeichnete man Weine, mit leicht rosafarbenen Tönen, als „Vin Gris“ und diese waren nicht nur in der Champagne, sondern auch in den anderen Weinbauregionen Frankreichs bekannt.
Die Pionierarbeit von Veuve Clicquot
Später leistete das Haus Veuve Clicquot einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Rosé-Champagners: Madame Clicquot wollte einen kräftigeren Champagner mit einem intensiven aromatischen Ausdruck und leistete echte Pionierarbeit:1818 kreierte sie den allerersten Assemblage-Rosé-Champagner, indem sie Rotwein aus Bouzy mit ihren Weißweinen kombinierte.
Rosé-Cuvées vs. weiße Cuvées
Ende des 19. Jahrhunderts waren Rosé-Cuvées zwar sehr beliebt, doch aufgrund ihrer Farbe, ihrer Leichtigkeit und ihres intensiven Aromaprofils wurden sie meist als „Frauen-Champagner“ wahrgenommen, und die große Begeisterung für Rosé wurde unterbrochen ... Erst am Ende des 20. Jahrhunderts wurde Rosé Champagner wieder zum Trend und etablierte sich als eine solide Referenz unter den anderen Champagnern prestigeträchtiger Häuser wie Moët & Chandon. Heute gehören Rosé-Cuvées zu den edlen, stilvollen und extravaganten Spitzenchampagnern, die mit ihrer Eleganz, Raffinesse und Kraft die Herzen von Kennern auf der ganzen Welt erobern und den weißen Cuvées in Ihrer Qualität nichts nachstehen.
Wie entsteht ein Rosé Champagner?
Die Produktionsmengen der Rosé-Champagner sind sehr begrenzt, daher sind diese sehr geschätzt und manchmal schwer zu finden. Die Herstellung der Rosé-Champagner ist komplex und basiert auf zwei Herstellungsmethoden:
Mischen: „Rosé d’Assemblage“
Etwa 95 % der Rosé-Champagner werden durch das Mischen von weißen und roten Grundweinen hergestellt. Die Champagne ist die einzige Schaumweinregion, in der das Vermischen von Rot- und Weißweinen erlaubt ist. Trockene Stillweine („Coteaux champenois“) aus Pinot Noir und Pinot Meunier machen in der Regel 5-20 % des Verschnitts aus und bestimmen die Farbe der Rosé-Champagner. Die in der Assemblage verwendeten Weißweine können aus weißen Trauben, wie Chardonnay, oder aus roten Trauben, die als Weißwein (Blanc de Noir) gekeltert werden, gewonnen werden. Man mischt die weißen und roten Grundweine vor der zweiten Gärung in der Flasche.
Maischen: „Rosé de Saignée”
Die Methode „Rosé de saignée“ wird in der Champagne eher selten angewandt, da sie viel anspruchsvoller ist als die klassische Rosé-Methode. Bei diesem Verfahren werden die roten Trauben (Pinot Noir oder Pinot Meunier) sanft gepresst und für eine gewisse Zeit auf der Maische gelassen. Durch den Kontakt mit den Traubenschalen und -kernen gewinnt der Most an Farbe und Tanninen. Der Kellermeister des Hauses kann die Dauer der Mazeration je nach gewünschter Farbintensität festlegen. Nach einer Maischestandzeit von in der Regel 8 bis 48 Stunden wird der Most von den Schalen getrennt, was den Fässern eine rote Farbe verleiht, die als „de saignée“ (dt. Ausblutung) bezeichnet wird. Die durch die Mazeration erhaltene Farbe und die Tannine machen den Traubenmost intensiver und vielschichtiger, weshalb diese Rosé Champagner viel konzentrierter und reicher an Fruchtextrakt mit einer feinen und zugleich kräftigen Struktur sind.
Das Profil der Rosé-Champagner
Der Stil von Rosé-Cuvées kann recht unterschiedlich sein. Neben leichten, vibrierenden und fruchtigen Rosés findet man auch kraftvolle Cuvées mit einer präzisen und durchaus raffinierten Substanz. Vom zartrosa bis zum intensiv rosafarbenen Champagner bestechen diese begehrten Schaumweine durch ihren ausgeprägten aromatischen Charakter oft mit Noten von kleinen roten Früchten, die sich zu exotischen Fruchtaromen und Gewürznoten entwickeln. Die Aromen-Palette am Gaumen bietet ein ebenso breites Spektrum mit einer ausgezeichneten Harmonie von Frucht, Frische und Eleganz.
Die Rosé-Cuvées illustrer Champagner-Häuser
Von Dom Pérignon bis Moët & Chandon: jedem sein Rosé
Viele große Champagnerhäuser bieten hervorragende, weltweit anerkannte Rosé-Cuvées an: Der Ice Imperial von Rosé Moët & Chandon ist der erste und einzige Rosé-Champagner, der speziell für das Servieren auf Eis entwickelt wurde. Neben dem prestigeträchtigen Haus Moët aus Epernay bieten viele große Champagnerhäuser hervorragende, weltweit anerkannte Rosé-Cuvées an: Rosé-Jahrgangschampagner, Jahrgangslos „Sans Annee“, Brut ... Neben den bereits erwähnten Häusern Moët, Ruinart und Veuve Cliquot gehören die Rosé Champagner von Dom Pérignon, Laurent-Perrier, Taittinger, Bollinger oder Krug in das Glas eines jeden Champagner-Enthusiasten.
Welches Essen passt zu Rosé-Champagner
Rosé Champagner lässt sich bekannterweise ideal als Aperitif und zum Dessert trinken. Aber selbstverständlich ist er darüber hinaus auch ein beliebter Begleiter für ein raffiniertes Dinner. Nach der klassischen Methode hergestellte Rosé-Champagner sind in der Regel luftig, frisch und elegant mit fruchtigen Aromen und eignen sich hervorragend als Aperitif während„Rosé de Saignée” Champagner passen hervorragend zu kompletten Menüs oder reichhaltigen Gerichten passen.