Als nördlichster Weinberg Europas gedeihen die deutschen Reben seit mehr als 2.000 Jahren in den Tälern großer Flüsse.
Die 13 deutschen Weinbaugebiete erstrecken sich entlang der Ufer von Rhein und Mosel. Zu den bekanntesten gehören das Moseltal mit seinen steilen Weinbergen, die Nahe mit ihren vielfältigen Weinen, die Pfalz, der renommierte Rheingau und der große Hessen-Rhein. Die entlang von Flüssen und Bächen verlaufenden Reblinien folgen einander von den Terrassen bis zu den Wellen der Reben und profitieren durch die Rückstrahlung maximaler Sonneneinstrahlung. Da in Deutschland ein kühles Kontinentalklima herrscht, wird die Feuchtigkeit des Sommers durch einen Rückgang der Niederschläge im Herbst ausgeglichen, was den Trauben eine für das Auftreten der Edelfäule günstige Reifezeit verschafft.
In Deutschland sind die Weinbaugebiete nicht mit bestimmten Rebsorten verbunden, was zu einem anderen Appellationssystem führt, welches auf der Dichte des Mostes zum Zeitpunkt der Ernte basiert. Die Rebsorte ist auf dem Etikett angegeben. Es gibt drei Hauptkategorien: Tafelwein, Qualitätswein (QbA) und Pradikätswein (QmP).
Seit den 1990er Jahren haben die deutschen Winzer ihre Weinbereitungsmethoden neu überdacht, um hochwertige Weine zu erzeugen, deren exponentielles Wachstum ihnen schnell internationales Ansehen verschafft hat. Die deutschen Weißweine aus Riesling und anderen Müller Thurgau- und Silvaner-Trauben gehören zu den besten Weißweinen Europas, sind sie doch sowohl rassig und mineralisch als auch weich und fruchtig.
Als wahre Meister in der Kunst der Riesling-Weinbereitung bauen deutsche Erzeuger auch mit Bravour den Pinot Noir an, den Spätburgunder Outre-Rhin bzw. jenseits des Rheins genannt.