Ce ne sont pas moins de six siècles d’histoire et vingt-six générations d’une même famille qui ont façonné le domaine Antinori. Entre traversée du temps et décisions audacieuses, depuis 1385 ce joyau...mehr anzeigen
Nennen Sie einen großen italienischen Rotwein. Na, welches Gewächs kommt Ihnen da in den Sinn? Viele Weinliebhaber müssen wohl unweigerlich das wunderbare Etikett des Tignanello denken. Tignanello ist einfach Kult. Wie kein anderer Rotwein steht er für die Größe des italienischen Weinbaus. Und das schon seit mehreren Jahrzehnten. Erzeugt wird der Wein auf der Tenuta Tignanello im Chianti Classico Gebiet. Dort ist er aber nicht der einzige Star. Mit dem Solaia bringt das Weingut Jahr für Jahr eine Spitzen-Cuvée hervor, die von Weinliebhabern auf der ganzen Welt hoch geschätzt wird.
Die italienische Weinlandschaft hat in den letzten 50 Jahren einen enormen Aufschwung erlebt. Lange galten die Weine vom „Stiefel“ als undefinierbare Einheitstropfen, ohne Charakter und Seele. Tatsächlich ließ die Weinqualität vielerorts sehr zu wünschen übrig. Im Verlauf der 70er Jahre änderte sich jedoch das Bild. Moderne Technik hielt Einzug in die Keller der Weingüter und neue Bereitungsmethoden kamen in Mode, welche die Weinqualität in wenigen Jahren erheblich verbesserten. Pionierarbeit leistete dabei die Familie Antinori, mit ihren großartigen Weingütern, die sich über ganz Italien verteilen. Eines davon ist die Tenuta Tignanello.
Gegründet wurde das Anwesen im Herzen des Chianti Classico Gebiets bereits im Jahr 1346. Es liegt zwischen den beiden Flüssen Greve und Pesa und erstreckt sich über 319 Hektar, von denen heute 129 Hektar mit Weinreben bestockt sind. Das Gutshaus entstand im 16. Jahrhundert, als die Familie Buondelmonti im Besitz des Anwesens war. Ein Jahrhundert später sollten die Medici die Flächen verwalten. Zu dieser Zeit war das Anwesen unter dem Namen „Fonte die Medici“ bekannt. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts ist es im Besitz der Marchesi Antinori. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Während die Familie ihr Imperium in ganz Italien vergrößerte, blieb die Tenuta Tiganello so etwas wie der Fels in der Brandung. Schon früh erkannten die Antinori das große weinbauliche Potenzial, welches in den sanften Hügeln des Anwesens steckt.
Denn dort herrschen optimale Bedingungen für den Anbau großer Weine. Auf einer Höhe von 350 bis 400 Metern über dem Meeresspiegel gedeihen die Reben auf Böden, die vor allem von Kalkmergel durchzogen sind. Durch relativ große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht können die Beeren langsam und schonend bis zur Perfektion ausreifen. Kurzum: Großartige Voraussetzungen nicht nur für die Paraderebsorte Sangiovese, die den Weinen ihr großes italienischen Temperament verleiht, sondern auch für Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Ursprünglich aus dem Bordelais stammend, haben die Rebsorten schon lange ihren Siegeszug rund um den Globus angetreten. Und auch auf der Tenuta Tignanello sorgen sie dafür, dass die Weine noch raffinierter und komplexer ausfallen. Daneben werden noch Malvasia und Trebbiano für die Produktion von Vin Santo angebaut. Auf 37 Hektar stehen zudem Olivenbäume. Ein wahres Paradies!
Nun aber zu den Weinen, denn sie sind schließlich der Grund, weshalb die Tenuta Tignanello heute weltberühmt ist. Die Basis der Kollektion bildet die Cuvée Marchesi Antinori, ein Chianti Classico DOCG Riserva aus Sangiovese und einem kleinen Anteil weiterer Rebsorten. Seit dem Jahrgang 2011 wird der Wein ausschließlich aus Trauben erzeugt, die auch vom Weingut Tenuta Tignanello stammen. Er ist ein brillanter Einstieg in die Kollektion des Weinguts und vermittelt auf großartige Art und Weise das Terroir des Anwesens.
Eine 57 Hektar große Einzellage trägt den weltberühmten Namen Tignanello. Dort gedeihen Sangiovese, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc auf kostbaren Kalkmergel-Böden. Wenn eine Klassifikation für Einzellagen existieren würde – Tignanello hätte man ohne Zweifel als Grand Cru eingestuft. Ausschließlich Trauben aus dieser Lage werden für die Produktion des gleichnamigen Weins verwendet.
Als er 1971 auf den Markt kam, war der Aufschrei groß. Denn der Tignanello war der erste Sangiovese, der in Barriquefässern reifte, sowie die erste moderne Cuvée mit einem Anteil an internationalen Rebsorten in der Toskana. Auch auf den kleinen Anteil an Weißwein in der Cuvée, welcher durchaus typisch für die Region ist, wurde ab 1975 verzichtet. Am Ende musste der Tignanello als Vino di Tavola, also als einfacher Tafelwein, verkauft werden. Dies änderte jedoch nichts am bahnbrechenden Erfolg des Weines. Schnell diente der Tignanello als Vorbild für Winzer in ganz Italien. Der Terminus der „Supertoskaner“ war geboren, der bis heute Weinen zusteht, die nicht nach den Vorschriften der DOC oder DOCG („Denominazione di Origine Controllata e Garantita“) produziert werden, jedoch mit diesen qualitativ mindestens in einer Liga spielen. Seit 1992 dürfen die Weine unter dem Schutz der IGT („Indicazione Geografica Tipica“) vermarktet werden. In den Cuvées dieser Supertoskaner findet man stets einen Anteil an internationalen Rebsorten. So auch bei Tignanello, dessen Blend heute 80 Prozent Sangiovese, 15 Prozent Cabernet Sauvignon und 5 Prozent Cabernet Franc enthält. Das charakteristische Etikett des Weins wurde von Silvio Coppola, einem bekannten italienischen Designer und Architekten, im Jahr 1974 entworfen. Marchese Piero Antinori, der derzeitige Ehrenpräsident des Unternehmens Antinori, ließ zudem seinen Vater Noccolò auf dem Etikett unterschreiben.
Noch grandioser wird es nur mit der Spitzen-Cuvée Solaia aus dem gleichnamigen Weinberg – dem sonnigsten des gesamten Anwesens. Die Lage ist 20 Hektar groß und ideal nach Südwesten ausgerichtet. Der Anteil an den Bordeaux-Rebsorten Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc ist hier größer. Dies spiegelt sich auch im fertigen Wein wider. Die erste Ausgabe des Solaia, der Jahrgang 1978, war ein Blend aus 80 Prozent Cabernet Sauvignon und 20 Prozent Cabernet Franc. Seit 1982 hat auch Sangiovese einen kleinen Anteil. Wie der Tignanello, wird auch der Solaia nur in den besten Jahren erzeugt. 1981, 1983, 1984 und 1992 wurde er nicht produziert. Nach einem schonenden Ausbau in besten Barriques entsteht ein Wein, der auf einzigartige Art und Weise die Verbindung aus typischen Rebsorten des Bordelais mit dem grandiosen Terroir der Tenuta Tignanello herstellt. Ein wahrhaft monumentaler Supertoskaner, der 2015 mit 100 Punkten von Robert Parker und James Suckling ausgezeichnet wurde. Für den Jahrgang 2016 vergaben die beiden Kritiker erneut die Höchstpunktzahl. Zwei perfekte Jahrgänge nacheinander – ein grandioser Erfolg!
Sicherlich ist dem Innovationsgeist der Marchesi Antinori zu verdanken, dass die Tenuta Tignanello heute an der Spitze des Chinati Classico Gebiets steht. Mit dem Einsatz von französischen Rebsorten und Barriquefässern war das Weingut seiner Zeit weit voraus. Eine kleine Weinbaurevolution brach nach der Veröffentlichung des ersten Tignanello aus. Noch heute ist man in Italien stolz auf diese Entwicklung, steht der Weinbau am „Stiefel“ doch so gut da wie nie zuvor. Zu verdanken hat man dies auch den Antinori und ihren Spitzen-Cuvées aus dem Chianti Classico von der Tenuta Tignanello, einem großen italienischen Weingut!